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Proteinfaltung - oder warum Introvertiertheit gesund sein kann

Bisher war viel die Rede von der Wechselwirkung zweier oder mehrerer Moleküle. Nach exakt denselben Gesetzmäßigkeiten kann aber auch ein Teil eines Moleküls mit einem anderen Teil desselben Moleküls wechselwirken. Sie können sich ja auch selbst die Hand schütteln, wenn auch nicht in der traditionellen Art und Weise , siehe Der molekulare Händedruck. Nur mit dem selbst kitzeln funktioniert es nicht, weil Sie im Gegensatz zu einem Molekül ein ziemlich cleveres Hirn haben.

Aber zurück zu den etwas einfacher gestrickten Molekülen - vor allem zu den langgestreckten Fadenmolekülen. Sie können herrlich knäueln und mit sich selbst in Wechselwirkung treten.

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Die Natur nutzt das virtuos. Aus 20 Bausteinen, den Aminosäuren, baut sie langgestreckte Eiweissmoleküle auf, und deren Faltung und Verknäuelung trägt wesentlich zur Funktion im Körper bei.

Dabei muss die Natur ganz schön aufpassen, dass die Faltung ordentlich von statten geht und die Eiweissmoleküle nicht auf die Idee kommen, miteinander anzubandeln, statt sich mit sich selbst zu beschäftigen - die Gesetzmäßigkeiten sind ja bis aufs i-Tüpfelchen dieselben wie bei den Kontakten zwischen den Teilen ein und desselben Moleküls.

Bei degenerativen Hirnerkrankungen, wie Alzheimer, BSE, und so weiter, scheint das nicht so gut zu klappen. Die Eiweissmoleküle klumpen zusammen, mit den bekannt schrecklichen Folgen. Für Sie harmloser, aber durchaus ähnlich geht es zu, wenn Sie Ihr Frühstücksei kochen. Der Molekularsoziologe kann also, selbst wenn er die Wechselwirkung zwischen kleinen Molekülen untersucht, wichtige Erkenntnisse über die Wechselwirkung innerhalb großer Moleküle gewinnen - und von denen wimmelt es in den Lebenswissenschaften geradezu.